„Morn isch hüt scho geschter gsi!“
So, jetzt ist es aber höchste Zeit, um unseren Reisebericht wiedermal ein Stückchen fortzusetzen! Wir könnten über jeden einzelnen Tag einen halben Roman schreiben, weil es überall soviel zu entdecken gibt! Irgendwie haben wir immer das Gefühl, nächste Woche haben wir dann bestimmt gaaanz viel Zeit zum Schreiben und dann macht’s schwuppdiwupp und schon sind wieder zwei Wochen rum! Also weiter geht’s mit der Episode 4 aus Fiji.
Kein Streit um die Bettdecke
Auf dem Rückweg von der Aqua Tiki machen wir noch eine Nacht Halt und geniessen den Abend und das Nachtessen am Hafen von Papeete. Das kunterbunte Treiben mit den vielen fahrenden Küchen bzw. mobilen Restaurants hat Strassenfest-Charakter. Was uns hier besonders freut, ist der alljährliche Tahiti-Tanz-Wettbewerb, der genau heute beginnt und uns eine spektakuläre Tanzshow bietet. Wir essen uns durch die einheimischen Spezialitäten und schlafen eine Nacht in einem gigantischen Hotelzimmer mit gleich zwei riesigen Betten. Und wir haben ein richtiges Badezimmer. Das ist absoluter Luxus, denn auf der Aqua Tiki konnten wir uns jetzt 10 Tage kaum bewegen und das Badezimmer war wohl kaum ein Quadratmeter gross (eigentlich nur eine kleine Duschkabine, in der ein WC steht ).
Ein Tag mit zwölf statt vierundzwanzig Stunden
Am 30. November früh geht’s weiter: Flugziel Fiji via Auckland. Wir heben um 8 Uhr ab, sind 5 Stunden in der Luft und landen einen Tag später am 1. Dezember, um zwölf Uhr in Auckland! 😀 Hääääh??? Dreiundzwanzig Stunden Zeitverschiebung vorwärts, da wir die Datumsgrenze überqueren und damit wird aus einem 5h- ein 28h-Flug! Voll schräg. Heute morgen war gerade noch November und plötzlich ist Dezember :-). Trotz oder eben dank der grösstmöglichen Zeitverschiebung von 23 Stunden gibt es Jetlag mässig natürlich keine Probleme, da sich die Tageszeit ja nur um eine einzige Stunden verschiebt. Die Reise über die Datumsgrenze ist irgendwie der Inbegriff der Weltreise und für uns etwas ganz Spezielles.
Vielleicht doch Jetlag?
In Auckland haben wir nochmals eine Nacht Zwischenhalt. Wir haben es super bequem und müssen nicht mal in ein Taxi steigen, da das Novotel praktisch mit dem Flughafen zusammengebaut ist. Ihr könnt euch vorstelllen, dass natürlich sofort mal im Hotel WiFi nachgeschaut wurde, welches die nächsten Geocaches sind und schon sind wir auf der Suche… Wie so oft ist dann der Erste wieder mal unauffindbar, sodass es etwas länger dauert, bis sich dann der Zweite nicht mehr vor uns verbergen kann. Zurück im Hotel also mal kurz duschen und ein kleines Nickerchen, um dann etwas Essen zu gehen. So war meine Idee… Tina hat mir dann am nächsten Morgen erzählt, wie köstlich doch das Abendessen im Hotelrestaurant war :-).
Dass ich von 18 Uhr an gleich durchgeschlafen habe, kommt mir am nächsten Morgen entgegen: um 4:30 Uhr stehen wieder nämlich wieder in der Abflughalle, um nach Fiji einzuchecken. Hier stehen mindestens hundert (okay, vielleicht nicht ganz, aber auf jeden Fall ganz viele) Automaten und es gibt keinen Schalter fürs Check-In. Und siehe da: es gar nicht so schwierig und kompliziert, sondern funktioniert mit kurzer Starthilfe des Bodenpersonals hervorragend. Ich überlege mir schon, wo der Schalter fürs Bezahlen des Übergepäckes ist und schreite mit den Koffern zum Abgabestation. Dort liest eine nette Dame die Gepäckstreifen mit dem Scanner ein und schwupp sind alle vier Koffer weg. Wir stehen recht verdutzt davor und fragen noch nach, ob so alles ok sei, was die Dame lächelnd bejaht. OK, ich denke, wir haben so oder so schon genug für etwelches Übergepäck bezahlt und freue mich diebisch :-D. Tina meint, dass wir sicher noch auf dem Weg zum Flieger beim Boarding oder im Flieger(!?) noch zur Kasse gebeten werden würden… Natürlich passiert gar nichts mehr und wir kommen ganz gelassen in Nandi an.
Pacific Sun DHC-6 Twin Otter
Da wird’s dafür besonders witzig – nicht nur, weil die Polizisten hier weisse Röcke mit Zickzacksaum tragen. Ungewöhnlich beim Check-In ist diesesmal, dass nicht nur unserer Gepäck gewogen wird, sondern auch wir selbst auf die Gepäckwaage müssen zusammen mit unserem Handgepäck :-). Nicht etwa, um Kasse zu machen, sondern um das genaue Gesamtgewicht des Fliegers für den Start zu berechnen (!?). Inzwischen sind wir ja Propellerflieger ohne Sitzplatzzuteilung gewöhnt und beim Einchecken nach Taveuni vergibt uns die Dame die Plätze 2A und 2C, was uns schon wieder recht fröhlich stimmt… bis zum Boarding: Einige von euch kennen die Wasserflieger auf den Malediven!? Sowas erwartet uns in etwa – einfach mit Rädern. Zum Einsteigen brauche ich fast einen Schuhlöffel. Für Flugbegleiter ist kein Platz und so müssen die Piloten selber die Passagiere einweisen und die Türen zumachen. Der Eine ist offensichtlich noch ein Anfänger und wird vom Anderen unterrichtet. Die zwei Plätze in Reihe eins bleiben leer, denn da nimmt der Chefpilot vor dem Starten gleich selbst Platz um uns Passagieren ein kurzes Sicherheitsbriefing zu geben. Die scherzhaft gestellte Frage, ob wir alle schwimmen können, findet Tina nur mittelwitzig. Das Cockpit ist offen und wir können die beiden Piloten bestens beobachten. Eine kopierte, mit Klebstreifen befestigte Liste auf dem Lenkrad (oder Steuerknüppel oder wie das heisst) zeigt die passende Abhebegeschwindigkeit im Verhältnis zum Abfluggewicht. Recht professionell, denke ich… Hoffentlich hat sich die Dame neben der Waage am Check-In-Schalter mit dem Taschenrechner nicht vertippt! Na toll: der Anfänger startet und schon beim Beschleunigen fasst der Chef rüber und hilft ein bisschen mit mehr Gas geben oder korrigiert sonst etwas… Das kann ja heiter werden!
Geschüttelt nicht gerührt
Heiter ist es aber nicht, sondern bewölkt. Der Flug dauert etwas mehr als eine Stunde und ist recht abenteuerlich, da wir durch turbulente Wolken und heftigen Regen fliegen.
Wenn der Flieger wirklich voll gewesen wäre, hätte ganz sicher nicht alles Gepäck in den Stauräumen in der Nase und dem Heck des Fliegers Platz gehabt – zum Glück sind wir aber nur zu siebt und es hat 12 Plätze. Und trotzdem kommen wir in Taveuni mit nur drei Koffern an! Man erklärt uns aber, das sei hier ganz normal und der vierte Koffer komme einfach mit dem nächsten Flieger.
Das Highlight der Anreise ins Hotel Paradise Taveuni kommt aber erst noch: 1 Stunde mit dem Auto ganz in den Süden der Insel. Die ersten paar Kilometer sind asphaltiert und dann geht ohne 4×4 gar nichts mehr. Wer war schon beim Tauchen am Fernsteinsee mit dabei? Gegen diese „Strasse“ hier in Taveuni ist der Weg ganz nach hinten an den Samarangersee im Tirol eine doppelspurige, planierte Schnellstrasse :-). Das heisst, wir kommen ganz schön durchgeschüttelt an und freuen uns schon auf eine Massage!
Das Rainbow Reef hat seinen Namen verdient
Das Erste was wir tun, ist natürlich die Tauchschule inspizieren und die Boote angucken. Und wir reservieren vorsorglich zwei Jackets und zwei Lungenautomaten für den nächsten Tag, falls unser fehlendes Gepäckstück doch nicht so schnell nachkommt. Am ersten Tag fahren wir (mit unserer eigenen Ausrüstung) gleich zu einem TwoTank-Dive ans Rainbow Reef zur Great White Wall. Ein Hammerplatz, wenn sich nicht der Guide etwas vertan hätte mit der Strömung. Aber wir wissen ja jetzt schon, dass wir auf unserer Tauchsafari eine Woche später wieder an diesem Platz vorbeikommen werden und dann die über und über mit weissen Weichkorallen bewachsene Wand in voller Pracht bei der „richtigen“ Strömung bestaunen können. In der kurzen Pause zwischen den beiden Tauchgängen (eben den two Tanks) auf dem Boot werden wir mit Wasser, Kuchen und Kokosschnitzen verköstigt. In den folgenden Tagen meiden wir die Bootstauchgängen eher, um einer 17-köpfigen deutschen Tauchclubgruppe etwas aus dem Weg zu gehen. Macht aber überhaupt nichts, da es auch am Hausriff allerlei Kleinigkeiten zu entdecken gibt. Insgesamt machen wir 10 Tauchgänge. Vor allem die vielen verschiedenen Korallenarten – von Hartkorallen, Peitschenkorrallen, Gorgonien und andere Fächer bis Weichkorallen in allen Farben sind wunderschön. Hoffentlich bleibt das noch lange so! Die vielen Dornenkronen (verlinken mit Wikipedia) machen uns etwas Sorgen…
Taveuni wird auch „Garden Island of Fiji“ genannt
Das Paradise Taveuni ist ein kleiner Familienbetrieb mit 17 Bungalows. Sie sind alle in der typischen Holzbauweise der Region erstellt und man sieht sofort das liebevolle Engagement der Betreiberfamilie. Alles ist total grün und im paradiesischen Garten wachsen wie überall auf der Insel Kokosnüsse, Ananas und wunderbare Blumen.
Singender Diveguide
Die Mitarbeiter sind fröhlich, immer für einen Spass zu haben und extrem engagiert. Spätestens ab dem zweiten Tag werden wir von allen mit Namen begrüsst: Bula Pedro! Bula Tina! Alle Mitarbeiter haben mindestens zwei Jobs: Beta serviert im Restaurant und massiert im (Mini-)Spa. Tima macht Housekeeping und bietet Mani- und Pediküre im Spa an. Gioelli ist Diveguide und am Abend spielt er Gitarre und singt in der hauseigenen Unterhaltungsband zusammen mit Sepo (der sonst die Gäste in einheimischer Kultur unterrichtet) und Suli (der tagsüber den Kompressor bedient und die Tauchflaschen füllt). Maikeli ist Bootskapitän der Tauchboote und für die Buchungen und Organisation von Landausflügen zuständig – ausserdem erklärt er uns noch die Rugbyregeln. Fiji ist ein absolut rugbyverrücktes Land und mischt als kleiner Inselstaat bei den ganz Grossen mit. Im Moment ist die Nation gerade mächtig stolz, dass ihr Team letzte Woche Südafrika und Neuseeland geschlagen hat.
Als wir uns auf die Suche nach WiFi-Connection machen, stellen wir fest, dass wir lustigerweise vor einem leeren, sich im Umbau befindenden Bungi im Gegensatz zu unserem eigenen Bungalow Verbindung haben. So wird also die Baustelle bzw. das Bänkli davor zu unserem „Internetcafe“.
Bula Paradise auf dem 180. Längengrad
Ihr könnt es euch denken, was als nächstes folgt? Genau, irgendwo wird’s wohl auf der Insel ein paar Geocaches haben und die sollten zumindest mal auf dem iPad geortet werden. Als wir die neue Suche eingeben, staunen wir nicht schlecht, was das App ausspuckt: Der nächste Cache befindet sich in 55 Metern Entfernung und heisst „Bula Paradise“! 😀 Okay, direkt bei unserem Hoteleingang unter dem Hotelschild hätten wir also wirklich keinen erwartet – also los, sofort Suchen gehen! Leider hält die Freude nicht lange an, den der Cache ist verschwunden, was uns auch der Gärtner bestätigt, der das Versteck kennt. Oh nein, so schade! 🙁 Das wäre ein ganz besonderer Cache, denn er ist wahrscheinlich der absolut östlichste überhaupt, denn er liegt bei 179°54′ Ost. Beim Geocaching dreht sich alles um Koordinaten und die Insel Taveuni liegt direkt auf dem 180. Längengrad!
Es gibt ja auch noch einen zweiten Cache auf der Insel. Der liegt auf der anderen Seite der Dateline und ist der westlichste Geocache bei 179°53′ West. Voll cool! Der westlichste und der östlichste Cache liegen auf derselben Insel und wir sind genau hier. Hat Susanne von Dive&Travel vielleicht unser zweites Hobby berücksichtigt bei der Wahl dieser Destination? Wir fassen einen Plan: Den anderen Cache wollen wir suchen gehen (und natürlich auch finden) und den Cache hier beim Hotel wollen wir ersetzen, damit wir ihn loggen können.
Wasserfalltour ohne Wasserfall
Wir buchen einfach im Hotel den Fahrer für die Wasserfalltour nur für uns zwei und und zeigen dem Driver und Tourguide auf dem Geocaching App wohin er fahren muss… Klappt wunderbar! Zwei Stunden später weiss Satesh, was Geocaching ist und wie es funktioniert und wir haben den ersten Cache auf Fiji, denjenigen am westlichen Ende Weltkarte geloggt.
Auf dem Rückweg hilft uns Satesh, einige Aufgaben zu lösen: Im Supermarkt anhalten und ein kleines Tupperware suchen. Auf dem Post Office anhalten und ein kleines Logbuch und einen Schreiber kaufen. Am nächsten Ort den Markt mit uns Anschauen und beim Verhandeln der Früchtepreise helfen. Und das Wichtigste überhaupt: uns zum offiziellen markierten 180. Längengrad fahren! Hier war sie wieder, die Datumsgrenze… Ein Schritt nach rechts und du bist im gestern, einen Schritt nach links und du findest dich im Morgen wieder. Witzigerweise kann unser GPS auf dem Handy den 180° gar nicht anzeigen, sondern wir sehen auf dem Display 179°60′ :-D. Das ist, wie wenn die Uhr 23h 60′ anzeigt statt 24h.
Wieder zurück im Hotel, engagiert sich Satesh für ein gutes, langlebiges Versteck für unseren neuen alten Cache und erklärt dem Maintenance Chef des Hotels kurz worum es geht. Dieser fackelt nicht lange, holt sein Werkzeug und schraubt ein Brett so unter das Hotelschild, dass wir unser neues Böxlein perfekt platzieren können und es auch nicht so schnell wieder verloren gehen kann. Und so können wir und auch jeder andere Geocacher, den es hierhin verschlägt nun auch den „Bula Paradise“ am östlichen Ende der Weltkarte wieder loggen.
Alles indisch oder was?
Nach acht Tagen Taveuni reisen wir zurück auf die Hauptinsel Fijis. Ans Schütteln auf der Strasse haben wir uns schon gewöhnt, wir haben bestes Flugwetter und alle vier Gepäckstücke sind mit an Bord. Der Fahrer Vikash wartet am Flughafen auf uns. Die zweieinhalbstündige Autofahrt führt in den Norden der Insel, wo die SY Fiji Siren vor Anker liegt. Wir machen einen Zwischenstopp in Lautoka (nach Suva zweitgrösste Stadt) und Vikash erledigt mit uns ein paar Besorgungen (neue Ohrentropfen kaufen in der Apotheke, Karten zur Post bringen, Bancomat suchen, Proviant einkaufen) und zeigt uns dabei gleich die Stadt. 40% der Bevölkerung Fijis sind Inder. Zwischen 1879 und 1916 haben die Briten und Australier 61’000 Inder als Arbeitskräfte für den Zuckerrohranbau ins Land geholt. Zeitweise bildeten diese und deren Nachkommen sogar die Bevölkerungsmehrheit. Hindi ist neben Fiji und Englisch offizielle Landessprache und speziell hier in Lautoka sieht man eigentlich nur indische Gesichter auf der Strasse.
Bula Siren!
Von weitem schon sehen wir das grosse Segelschiff in der Bucht und wir fragen uns, ob es wohl die Siren sei. Im Hotel oberhalb der Bucht erwartet man uns schon und sofort gefunkt und unsere Ankunft gemeldet. Einen Augenblick später sehen wir, wie sich das grosse Zodiac vom Schiff löst und in unsere Richtung fährt. Ja, das ist also die Siren! Wow, so ein ein schönes Boot! Ein paar Minuten später sind die fixen Jungs schon im Hotel und begrüssen uns. Ich habe keine Ahnung, wie das Gepäck in unsere Kabine gekommen ist, aber als wir nach dem ersten Bootsbriefing in die Kabine 5 kommen, steht alles schon da. Hat das Boot in der Bucht schon beeindruckend gewirkt, ist die Grösse und das Platzangebot an Board überwältigend. Die Siren kann und will maximal 16 Gäste aufnehmen mit ihren acht Kabinen. Sie ist aber 30 Meter lang und 10 Meter breit. Unter Deck, in der Kabine, im Salon, auf dem Tauchdeck hat es überall von 1 bis 16 nummerierte Schubladen für das allerlei, das halt ein Taucher so mit sich führt. Für jeden hat es genug Steckdosen für Akkus, Lampen, Kameras, natürlich alle für zweipolige Stecker. Ausnahmsweise brauchen mal die anderen Adapter :-). In der Kabine hat es dann nochmals acht (!) gut erreichbare Anschlüsse. Naja mein iPad (zur Zeit vor allem als elektronisches Buch genutzt) und Handy müssen halt auch mal geladen werden. Ich bin übrigens schon bei Buch Nr. 14 angelangt!
Sogar die Badetücher haben unsere Nummern (7 & 8) eingestickt: verwechseln unmöglich… Es scheint, als ob an alles gedacht wurde. Selbst an jede Kleinigkeit: so passen auch die „Chlüpperli“ ganz genau an die Rundungen der Reeling und halten Orkane mit Beaufort 12 aus.
Unser Zimmer ist für ein Zimmer auf einem Schiff geradezu riesig. Die Betten in den Kabinen sind so gross, das selbst ich mich strecken kann und die Matrazen so gut, das ich fast das erste Morgenbriefing verpasse.
Ein Tag im Leben von…
Das Tagesprogramm schreibt John jeweils ans grosse Whiteboard. So in etwa sieht ein Tag auf der Siren aus:
Freitag, 13. Dezember 2013
Namena Marine Reserve
Low Tide: 09:30 High Tide: 15:30 Tide 1,3 Meter
06:00 Wake-Up (Good Morning)
06:15 Light Breakfast
06:30 Dive Briefing
07:00 Dive # 1 Chimneys
08:30 Full Breakfast / Dive Briefing
11:00 Dive # 2 Grand Central
12:30 Lunch / Dive Briefing
14:30 Dive # 3 Pork Garden
16:00 Snack / Dive Briefing
18:00 Dive # 4 Grand Central
19:30 Dinner
Sobald die Taucher zurück auf der Siren sind, warten Nox und Noi mit Getränken auf uns und die inzwischen getrockneten Badetücher liegen am Platz bereit.
Das Essen ist vielfälltig und sorgfälltig ausgewählt. Jeden Abend wir ein neues Land bekocht. Angefangen hat es natürlich mit Fiji, dann Indonesien und gestern war thailändischer Abend und ich hatte Dussel und es gab sogar Massaman Curry! Ich glaube ich hab es ganz alleine gegessen…
Es gibt immer genügend Gemüse, ein Fleisch-, ein Poulet-, ein Fischgericht und etwas Vegetarisches. Wir können uns vor Süssigkeiten und Früchten kaum retten. Alle Getränke sind im Preis inbegriffen, was den Bierkonsum bei einigen Gästen abends recht fördert… Ich halte mich da eher an die Kaffeemaschine und an Wasser oder Cola Zero – Rivella Blau gibt’s ja auf Fiji nicht.
Tauchbetrieb mit Heinzelmännchen
Wie ihr schon gesehen habt, organisieren die Jungs hier vier Tauchgänge pro Tag! Aber das geht wirklich alles ohne Hektik und super organsiert über die Bühne. Wie auf dem Dhoni der Horizon III hat jeder Gast seinen Platz die ganzen zehn Tage fix. Wir ziehen uns direkt auf dem Segelboot hinten auf dem Tauchdeck an und gehen dann über eine extra dafür geschaffene Plattform direkt ins grosse Zodiak. Meistens sind die Wege zum Riff kurz und schon bald ist man mit der Rolle rückwärts im Meer. Wenn es mal eine längere Fahrt braucht, zieht man das Gerät einfach aus und stellt es in die spezielle Halterung in der Mitte des Schlauchbootes. Zurück geht’s wieder auf dem selben Weg. Natürlich ohne Rolle rückwärts – dafür gibt’s eine Leiter. Zum Spülen stehen auf jeder Seite des Bootes zwei grosse Becken mit täglichem Frischwasser zur Verfügung – nur für Kameras, Computer, Masken etc. Für die Anzüge gibt’s nochmal zwei andere Fässer. Apropos auswaschen… Du kannst gar nicht so schnell denken, wie du deinen soeben ausgezogenen Anzug los bist und er von der Crew ausgewaschen und aufgehängt wird. Lustigerweise hängt dein Anzug dann beim nächsten Tauchgang schon wieder auf die richtige Seite gedreht an deinem Platz. Ach ja, habe ich schon gesagt, das auch der Anzug am ersten Tag mit deiner Nummer getagt wurde? Die Jungs wissen also genau, wem welcher Anzug gehört und wohin sie ihn hängen müssen. Das ist Service!
Zum Lesen verdonnert
Von der Unterwasserwelt habe ich die ersten drei Tage leider gar nichts mitbekommen. Leider haben meine Ohren nach Taveuni gestreikt und die Entzündung brauchte medikamentöse Behandlung und Fürsorge von meiner Liebsten. Tina hingegen ist schon ab dem ersten Tauchgang begeistert von der Unterwasserwelt.
Wir sind echt Glückkinder. Die 10-tägige Tour ist nicht ausverkauft… Auf diesem ansonsten schon sehr grosszügigen Boot tummeln sich gerade mal neun Gäste!!! Die Tour vor uns und die beiden Touren nach unserer sind ausgebucht und jetzt sind nur neun von sechzehn Plätzen verkauft – schlecht für die Siren Fleet, gut für uns! Obwohl die Yacht absolut gross genug wäre für alle, geniessen wir natürlich den vorhandenen Platz in vollen Zügen. Die Gäste sind recht international: Zwei Schwestern aus Australien, eine Lady aus Japan bzw. jetzt Hongkong, je ein Pärchen auch Polen und Deutschland, Tina und ich. Auch die Crew ist besteht aus verschiedenen Nationen: John, der Cruisedirector kommt aus den USA, Noi aus Thailand, der Koch aus Indien, die meisten restlichen Crewmitglieder sind aus Fiji.
The Great White Wall zum Zweiten
Mein Ohr ist wieder einsatzfähig und wir geniessen die nächsten dreizehn Tauchgänge zusammen. Die Unterwasserwelt wechselt sich ab zwischen Steilwänden mit zigtausend Weichkorallen und Korallengärten, soweit das Auge reicht. Die Sicht ist recht unterschiedlich. Wenn die Strömung einlaufend ist, bringt sie frisches, klares Wasser und wenn sie auslaufend ist, meist du, du tauchst in Steckborn.
Nun sind wir wieder am Rainbow Reef und da ist sie wieder, die „Great White Wall“. Man muss die einlaufende Strömung erwischen, damit sich die ganzen Weichkorallen öffnen und die Wand im strahlenden weissen Kleid erblüht. Und diesmal klappt’s! Wirklich schön! Leider ist die Sicht nicht allzu gut und so lässt sich der wunderschöne Anblick schlecht auf einem Foto festhalten.
Ein Strömungshaken ist hilfreich und eine Boje eminent wichtig. Wir tauchen zwar immer mit den Guides ab, diese lassen uns aber eine Stunde lang tauchen, wie wir wollen. Die Guides sind auf jeden Fall jeden Franken wert: einerseits führen sie hervorragend durch den UW-Dschungel und finden gleichzeitig unglaubliche Lebewesen. Andererseits sind sie auf dem Schlauchboot und auf der Siren die helfenden Hände schlechthin. Auch Julien, der Kapitän der Siren ist sich nicht zu schade, mal das Zodiac zu steuern, beim Geschirr trocknen zu helfen oder einen Tuna fürs Abendessen zu fangen.
Styling für die Fotosession
Die Safari neigt sich langsam dem Ende entgegen. Das Unternehmen der Siren Flotte, heisst „Worldwide Dive and Sail“. Allerdings waren die Segel bis jetzt noch kein einziges Mal gesetzt und offensichtlich ist Segeln auch überhaupt nicht das Ziel. Aber ein Segelboot sieht natürlich schön aus. Und mit gesetzten Segeln sieht’s noch viel besser aus! Und darum wird das Model für das Fotoshooting am letzten Tag entsprechend herausgeputzt. Das heisst, die Segel werden gehisst, was wir natürlich interessiert beobachten und auch für die Crew ein echtes Highlight zu sein scheint (alle die nicht gerade an einem Seil ziehen müssen, sind mit Handy am Fotografieren). Dann werden die Gäste mit dem Zodiac zwei mal rund ums Segelboot gefahren zum Fotografieren und dann werden die Segel wieder eingeholt.
Vinaka!
Alles in allem war unsere Fiji-Safari auf der SY Fiji Siren ein totaler Erfolg und wir freuen uns schon, irgendwann mal einen Vollcharter auf einem Boot der Sirenflotte zu organisieren. Vielen Dank oder besser „Vinaka“ an die hervorragende Crew!
Und euch vielen Dank fürs Lesen! Es freut uns, wenn ihr uns auf unserer grossen Reise ein bisschen begleitet. Wir hoffen, ihr hattet schöne Weihnachten und wir wünschen euch von Herzen alles Gute fürs Neue Jahr. Mögen eure Wünsche in Erfüllung gehen!
Wir zwei werden im Norden Thailands das Jahr 2014 mit einer Elefantentour beginnen. Aber bis dahin gibt’s zunächst noch Allerlei zu berichten aus Neuseeland und Hong Kong…